Wiederverwendet, nicht festverdrahtet: Wie unser Gehirn Intelligenz zusammensetzt.
W as, wenn das Gehirn keine Ansammlung spezialisierter Module ist, sondern ein Baukasten flexibler Funktionsblöcke – ständig neu kombiniert und wiederverwendet? Die Theorie der Neuralen Wiederverwendung stellt unser Verständnis von Intelligenz auf den Kopf. Der Mythos vom Modul Lange Zeit dachten wir über das Gehirn wie über einen Werkzeugkasten: Hier das Sprachmodul, dort das Gedächtnismodul, daneben ein Areal für Zahlen, eines für Musik und so weiter. Diese Vorstellung, teils aus der klassischen Neuropsychologie, ist eingängig – aber irreführend. Neurowissenschaftler Michael L. Anderson schlägt ein anderes Modell vor: unser Gehirn ist kein starrer Bauplan , sondern ein dynamisches Netzwerk wiederverwendeter Funktionseinheiten . Seine These: Intelligenz entsteht nicht durch Spezialisierung, sondern durch Rekombination. Neural Reuse – das Prinzip intelligenter Recyclinglog ik Die sogenannte Neural Reuse Theory (Theorie der neuronalen Wiederverwendung) geh...